Aus "der reporter"
Kellenhusen. Vor fast genau 150 Jahren ereignete sich an der Ostseeküste Unvorstellbares: Am 12. und 13. November 1872 traf die bislang schwerste Sturmflut die Küste und riss hunderte von Menschen in den Tod. Unzählige Schiffe sanken, das Vieh ertrank. Auch in Kellenhusen forderte die Flut ihre Opfer. Eine Ausstellung erinnert nun ab dem 1. Oktober an dieses Ereignis.
Zum Jahrestag dieser Katastrophe zeigt der Tourismus-Service Kellenhusen eine Sonderausstellung, die vom Verein für Regionalgeschichte der Gemeinde Scharbeutz erworben wurde. Sie ist die bislang umfassendste Darstellung der damaligen Ereignisse und enthält historische Zeichnungen, Illustrationen, Fotos sowie Augenzeugenberichte, Tagebucheintragungen und Dokumente.
„Die Sturmflut war eine Tragödie“, sagt Tourismusleiter Raymond Kiesbye. Die Flut habe gezeigt, wie wichtig der Küstenschutz für die Ostseeorte ist. Das gelte mehr denn je, weil der Klimawandel den Meeresspiegel steigen lässt und mit mehr Sturmfluten gerechnet wird. „Wir freuen uns sehr darüber, dass wir diese interessante Ausstellung vom Museum in Pönitz erwerben und somit in Kellenhusen zeigen können“ ergänzt Kiesbye.
Im November hat der Tourismus-Service Kellenhusen weitere Veranstaltungen zum Thema Sturmflut und Küstenschutz organisiert. Wanderungen an der Ostsee, eine Lesung der bekannten Autorin Kathrin Hanke und ein informativer Bildvortrag des Küstenschützers Wolfgang Jensen runden die Ausstellung zu dem wichtigen Thema ab.
Ab dem 1. Oktober ist die Ausstellung „Die Sturmflut A. D. 1872“ täglich von 10 bis 17 Uhr im Gästezentrum Kellenhusen, Strandpromenade 15, zu sehen. Der Eintritt ist mit Ostseecard frei. (red)